Ich wurde als viertes Kind geboren und wohnte in einem kleinen Ort im Weinviertel. Meine Mutter bekam von Anfang an Schläge, eine Schwangerschaft spielte dabei keine Rolle.
Mein «Erzeuger» trank viel Alkohol. Gewalt war omnipräsent. Meine Mutter flüchtete vor der Gewalt immer wieder zu Fuss oder mit dem Rad. Sie legte dabei weite Strecken zurück, sie war verzweifelt, es half niemand. Viele im Dorf wussten von den Gewalttätigkeiten durch den Erzeuger, alle schauten weg!! Immer wieder hatte meine Mutter irgendwo eingebundene Stellen. Verletzungen, welche sie zu verstecken ver-suchte!
Ging meine Mutter wenige Male auf Kur, hatten ich und meine jüngeren Schwestern grosse Angst, dass der Erzeuger uns vergewaltigt. Als Kind bei so einem gewalttätigen Menschen aufzuwachsen, war ein Horror. Das erlebte Männerbild war furchtbar.
Die zuständigen Polizisten redeten immer wieder auf den Erzeuger ein, dass er nicht so aggressiv sein soll. Nachher waren wir aber wieder mit dem gewalttätigen Erzeuger alleine. Schauten wir den Erzeuger nur falsch an, schlug er schon zu; er hatte einen Stab, um insbesondere die Mädchen zu züchtigen!! Frauen und Mädchen haben laut dem Erzeuger bestimmten Zwecken zu dienen und sind mindere Ware, die keine Aus-bildung brauchen! Meine Mutter hatte ihm zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Verfügung zu stehen. Immer wieder flüchtete sie in ein Zimmer der Kinder und ver-sperrte die Tür, häufig sass ich im Schrank und versuchte meinen Atem anzuhalten. Der Erzeuger tobte und drohte die Zimmertüre einzuschlagen!!
Ich merkte bald, dass ich eine Ausbildung brauche, um diesem Hexenkessel mit Gewalt und Psychoterror zu entkommen. Es war ein sehr harter Kampf, da ich lernen wollte, während er mich, meine Mutter und die anderen Kinder terrorisierte und schlug. Irgendwie schaffte ich es trotzdem seinem Machtsystem zu entkommen.
Meine Mutter zeigte seine Gewalt an, vor der Gerichtsverhandlung schüchtere er meine Mutter massiv ein, sie getraute sich nichts mehr zu sagen. Der Erzeuger drohte meiner Mutter immer, dass sie nichts bekommt, wenn sie ihn verlässt. Telefonieren getraute sich meine Mutter kaum. Soziale Kontakte meiner Mutter versuchte er zu unterbinden.
Der Erzeuger versucht sein Um¬feld zu manipulieren, bis man vor Erschöpfung einknickt und alles macht, was er will, da an¬sonsten das eigene Leben in Gefahr ist.
Der älteste Sohn, ein Ebenbild des Erzeugers, er dient seinen Zwecken. Die Mutter flüchtete wieder und wieder für Stunden, Tage, Wochen, Monate vor der Gewalt; zur Suche meiner Mutter schickte er diesen ältesten Sohn, vermutlich sein Ebenbild. In ihr Tagebuch schreibt meine Mutter, dass sie sich immer wieder wegen der Gewalt an diesen ältesten Sohn wandte, er ihr aber keine Hilfeleistung gab!
Im November 2020 eskalierte die Gewalt durch den Erzeuger wieder. Er bedrohte Mama mit Waffen mit dem Umbringen. Sie konnte noch rechtzeitig aus dem Haus flüchten, entkam knapp dem Tod und wäre mit Sicherheit ein Femizidopfer geworden.
Die zuständigen Behörden verhängten für den Erzeuger einstweilige Verfügungen, trotzdem schreibt er noch heute an meine Mutter, sie antwortet nie! Der Erzeuger schreibt, dass Mama endlich mit ihren Lügen aufhören soll. Er bedankt sich für ihre Glückwünsche zu seinem Geburtstag und erwähnt die vielen Reisen, weder gab es aber Glückwünsche noch Reisen!! Meine Mutter hasst diesen gewalttätigen Menschen, sie bezeichnet ihn als Psychopathen, als Ungeziefer, als Lügner.
Um Ruhe zu haben, müssen Gewaltopfer ihre Wohnungen, ihre Arbeitsstellen wechseln, sich neue Telefonnummern besorgen, aber wieso? Die österreichische Verfassung garantiert doch jedem Menschen ein Recht auf ein freies Leben, wo ist dieses Recht für Gewaltopfer?
Der Erzeuger bedient sich eines Systems aus Psychoterror, Diffamierungen, falscher Zeugenaussagen, Einschüchterungsklagen, Verleumdungen und Lügenkonstrukten. Die Täter-Opfer-Umkehr inszeniert er zur Perfektion!!
Eine bekannte Juristin sagte einmal, am besten ist man dran, wenn man sich gar nie mit einem Gewalttäter einlässt. Aber ich habe mir doch diesen gewalttätigen Erzeuger nie ausgesucht!!
Wie viele Strafverfahren wurden eingestellt, weil das Gewaltopfer sich aus Angst vor dem Gewalttäter nicht erinnern will, traumatisiert ist oder fürchtet vom Gewalttäter doch noch umgebracht zu werden?
Die Justiz scheitert einerseits an den Lügenkonstrukten der Gewalttäter, andererseits aber auch an ihrer eigenen «Bequemlichkeit».
Gewaltschutzzentren stellen fest, dass von bestimmten Staatsanwaltschaften die Ver-fahren häufiger eingestellt werden als von anderen – wieso?
Laut Verfassung hat jeder Mensch ein Anrecht auf ein menschenwürdiges Leben. Wieso sorgen aber die Gesetzgebung und die Behörden nicht dafür, dass Gewaltopfer dieses menschenwürdige Leben auch tatsächlich haben?
Ich stelle fest:
Der Rechtsstaat präsentiert sich viel zu oft als zahnloser Tiger.
Das Gewaltopfer erhält lebenslang. Der Gewalttäter hingegen, wenn überhaupt eine lächerliche Strafe für seine vielen Gewalttaten!