Save the Date: Filmvorführung (K)EINEN TON SAGEN

Österreich-Premiere & Podiumsdiskussion


🗓 20. Mai 2025 | 🕕 Beginn: 19:30 Uhr | 📍 Votiv Kino Wien | 🌐www.georglembergh.com

Sexualisierte Gewalt an Frauen betrifft nicht Einzelne – er betrifft uns als Gesellschaft. Der Dokumentarfilm „(K)einen Ton sagen – Missbrauch in Nord- und Südtirol“ von Georg Lembergh gibt vier betroffenen Frauen Raum, ihre Geschichten zu erzählen.

Im Zentrum stehen Erfahrungen von Gewalt, Scham, Sprachlosigkeit – und zugleich die Kraft, nicht länger zu schweigen. Der Film zeigt eindrucksvoll, wie Betroffene ihren Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben finden, gegen alle gesellschaftlichen und strukturellen Widerstände.

Eine der Protagonistinnen ist Nicola Werdenigg, ehemalige österreichische Skirennläuferin, die bereits 2017 öffentlich über sexualisierte Gewalt im Leistungssport sprach und damit eine wichtige Debatte ins Rollen brachte. Drei weitere Frauen berichten in diesem Film erstmals öffentlich über das, was ihnen angetan wurde – mit großem Mut und Klarheit.

Warum der Verein StoP-Stadtteile ohne Partnergewalt diesen Film unterstützt

Der Verein StoP-Stadtteile ohne Partnergewalt unterstützt diesen Film, weil er sichtbar macht, was allzu oft unsichtbar bleibt: patriarchale Gewalt, systemisches Schweigen, strukturelle Verantwortungslosigkeit.

Vor allem in ländlichen und abgeschiedenen Regionen sind Frauen besonders gefährdet:

  • Gewalt wird häufig tabuisiert, bagatellisiert oder totgeschwiegen.
  • Täter werden durch soziale Strukturen, Nachbarschaften und sogar Behörden geschützt.
  • Der Zugang zu Opferschutz, Informationen und Hilfe ist stark eingeschränkt.
  • Traditionelle Rollenbilder und tief verankerte Stereotypen verstärken die Machtasymmetrie.
  • Kontrolle, Besitzdenken und emotionale Abhängigkeit erschweren den Ausstieg.

Je stärker diese Abhängigkeiten wirken, desto schwieriger ist es, Gewalt zu erkennen, zu benennen und zu verlassen.

Der Film „(K)einen Ton sagen“ dokumentiert diese Dynamiken auf erschütternde, aber zugleich empowernde Weise. Er macht strukturelle Gewalt sichtbar – und gibt Betroffenen ihre Würde und Stimme zurück.

Persönliches Kennenlernen der Protagonistinnen & vertiefende Diskussion

Im Anschluss an die Filmvorführung findet eine Podiumsdiskussion statt, bei der alle vier Protagonistinnen anwesend sein werden.

Das Gespräch wird moderiert von Aga Trnka Kwiecinski (Pädagogische Hochschule) und widmet sich Fragen der Aufarbeitung, der gesellschaftlichen Verantwortung und den Strukturen, die Gewalt möglich – oder sogar wahrscheinlich – machen.

Der Film auf Tour und beim DOK.fest München

„(K)einen Ton sagen“ soll nicht nur in den Hauptstädten gezeigt werden, sondern österreichweit in ausgewählten Kinos sichtbar sein. Bereits fixiert sind mehrere Termine:

Zudem wurde der Film zum renommierten DOK.fest München eingeladen, dem wichtigsten Dokumentarfilmfestival im deutschsprachigen Raum. Dort ist das Filmteam am 10. und 11. Mai vor Ort – der Film ist für den VIKTOR DOK.deutsch-Preis nominiert.

Über den Regisseur Georg Lembergh

Georg Lembergh, geboren in Zams/Tirol, lebt und arbeitet als Filmemacher, Fotograf und Buchautor in Wien und Tirol. Nach dem Studium für Fotodesign an der FH Dortmund war er als Fotojournalist und Porträtfotograf für renommierte Medien wie GEO, Die Zeit, Vogue, Focus, Profil sowie für Unternehmen und Institutionen tätig.

Seine Schwerpunkte als Fotograf und Autor liegen seit vielen Jahren auf Themen wie Heimat, Erinnerung, Ausgrenzung und sozialer Wandel. Projekte wie die fotografische Dokumentation des „Dorf Tirol in Brasilien“ oder die visuelle Aufarbeitung des „Exodus der Rumäniendeutschen“ machten ihn auch als bildpolitischer Erzähler bekannt.

Ab 2002 wandte er sich zunehmend dem Film zu. Nach zahlreichen Industrie-, Image- und Musikfilmproduktionen realisierte er 2018 seinen ersten Kinodokumentarfilm „Das versunkene Dorf“ (ALBOLINA Film), gefolgt von der gleichnamigen Buchveröffentlichung.

2022 erschien in Zusammenarbeit mit der Psychotherapeutin Veronika Oberbichler das Buch „Wir brechen das Schweigen“ – Porträts von Menschen, die sexuellen Missbrauch überlebt haben.

Im Jahr 2023 initiierte Lembergh die erste wissenschaftliche Studie zum Thema sexueller Missbrauch in Südtirol (Universität Innsbruck, Laufzeit bis 2026).

Sein zweiter Kinodokumentarfilm „(K)einen Ton sagen“ erschien 2024 und setzt ein kraftvolles Zeichen gegen das Wegschauen – und für eine Gesellschaft, die Verantwortung übernimmt.

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